Einst, berichtet die Sage, sei der Watzmann König des Berchtesgadener Landes und
ein maßlos grausamer Herrscher gewesen. "Er liebte nur die Jagd, und seine Unter-
tanen zitterten, wenn sie den Lärm der Hörner, das Gebell der Hunde und das
Stampfen der Rosse hörten. Eines Tages erschien der König mit seinem Troß auf einer
Waldtrift, wo eine Herde weidete. Vor der Hütte saß die Hirtin, ihr schlafendes
Kind im Arm. Neben ihr lag der Wachhund. Rasend vor Mordlust warfen sich
des Königs Rüden auf den Hirtenhund und die Frau. Da stürzte der Hirte herbei und
schlug in seiner Verzweiflung auf die Meute ein. Das erboste den König maßlos;
er hetzte seine Hunde und die bewaffneten Knechte auf den Hirten, der mitsamt
Frau und Kind zerrissen wurde. Aber da erhob sich plötzlich ein dumpfes Brausen,
und die Hundemeute wandte sich nun gegen den König selbst. In Todesangst schrie
dieser auf, und im nächsten Augenblick erstarrten er und seine Familie zu
marmorkaltem Fels." Da stehen sie nun bis heute regungslos, der König Watzmann, seine Königin die Watzmannfrau zu seiner Rechten und ihre fünf Kinder zwischen den beiden. Der Watzmann ist Wahrzeichen und höchster Gipfel des Berchtesgadener Landes. |
--- Die WATZMANN Sage --- |
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