10 goldene Verhaltensregeln
für das Bergwandern und Bergsteigen
 
 
 
Die meisten Alpinunfälle geschehen bei Ermüdung oder Erschöpfung. Daher be- nötigen Wanderer und Bergsteiger ebenso Training wie andere Freizeitsportler. Nur: in den Bergen kann das leicht eine Überlebensfrage werden.
Tipp 1 :  Nur fit in die Berge - und nicht erst fit durch die Berge.
Tipp 2 :  Keine Bergtour ohne sorgfaeltige Planung.
Jede Bergtour erfordert Planung mit Führer und Karte (Fachbücher und das Internet können hier ebenfalls weiterhelfen). Die erforderliche Ausrüstung mit Ruhe und Sorgfalt zusammenstellen. Am Morgen vor dem Aufbruch in Ruhe frühstücken - aber ohne sich den Bauch vollzuschlagen: Gipfel stürmt man nicht mit vollem Magen.
Tipp 3 :  Nach dem Abmarsch 30 min. langsam warmgehen.
Erst einmal 30 Minuten langsam warmgehen. Später richtet sich das Gehtempo ausschließlich nach dem Schwächsten in der Gruppe!
Sein Pulsschlag soll nie höher als 130 / min. sein.
Tipp 4 :  Alle 2 Stunden eine 10-Minuten-Rast.
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Spätestens nach 2 Stunden sollte jeder etwas essen und trinken, auch ohne Hunger bzw. Durst (dann erst recht). Bei Ermüdung oder Erschöpfungsanzeichen sofort ausgiebig rasten, gegebenenfalls  umkehren. Dabei Brote, Kekse, Schokolade o.ä. essen (keinen Traubenzucker) und so viel wie möglich trinken. Lieber umkehren, als den Gipfel mit letzter Kraft zu erzwingen - denken Sie an den noch ausstehenden Abstieg. Bei Erschöpfung keine Medikamente einnehmen. Falscher Ehrgeiz kann tödlich sein! Kraftreserven für unvorhersehbare Situationen, Wetterumschwünge o.ä. müssen vorhanden bleiben!
Tipp 5 :  Waehrend der Tour gilt: trinken - trinken - trinken !
Und zwar bei jeder Gelegenheit vor und während der Tour, durchschnittlich mindestens 3 Liter pro Person über den Tourentag verteilt. Das reichliche Trinken möglichst mineral- salzreicher Flüssigkeit ist das A und O beim Wandern und Bergsteigen jeder Art. Alkohol ist während der Tour stark einzuschränken, am Besten ist der völlige Verzicht.
Bewährt hat sich ein 0.5 Liter Trinkbehälter, den man direkt am Rucksack oder Klettergurt trägt. Er ist damit während der Tour stets griffbereit. Wenn das Durstgefühl aufkommt, ist es eigentlich schon zu spät und ein Leistungsabfall bereits vorhanden!
Tipp 6 :  Kinder keinesfalls ueberfordern.
Touren mit Kindern erfordern eine besonders sorgfältige und abwechslungsreiche Planung und sind stets kindergerecht auszurichten.
(Beim DAV gibt es z.B. eine spezielle Broschüre über kindergerechte Alpenvereinshütten)
Tipp 7 :  An die Hoehe akklimatisieren (ab etwa 2000 m Seehoehe).
Je höher, um so länger! An ungewohnte Höhenlagen muss sich jeder Mensch erst einmal gewöhnen, bevor man sich Leistung abverlangt - sonst kann es böse Überraschungen geben. Ausgiebige Ruhepausen einplanen (i.a. ab 3000 m). Bei Problemen, wenn möglich, absteigen auf unter 2000 m.
Beachten Sie die Warnzeichen - vor allem Kopfweh, Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühl, Husten & ver- stärkte Atemnot, Appetitlosigkeit, Apathie, mangelnde körperliche Leistungsfähigkeit und Schlaflosigkeit!
Tipp 8 :  Wettergefahren niemals unterschaetzen.
Das Gelingen einer Tour steht und fällt mit dem Wetter. Beobachten Sie sorgfältig - auch bereits vor der Tour - die Wetterentwicklung (Hauptgewitterzeit ist Juni/Juli). Kehren Sie bei drohendem Wettersturz rechtzeitig um (Vorsicht in der 2. Augusthälfte)! Suchen Sie bei aufziehendem Gewitter geschützte Orte auf und verlassen Sie Grate und exponierte Stellen! Auf Klettersteigen schnellstmöglich weg vom Stahlseil (Blitzableiter), dabei aber exponiertes und absturzgefährdetes Gelände meiden. Selbstsicherung einsetzen!
Haben Sie sich verirrt, so bewahren Sie Ruhe, suchen Sie nach Möglichkeit sicheres Gelände auf. Gegebenenfalls bleiben Sie, wo Sie sind. Riskieren Sie nichts und versuchen Sie unter keinen Umständen, sich "ins Tal durchzuschlagen", sondern bleiben Sie an Ort und Stelle und beginnen Sie mit dem "Alpinen Notsignal" - bis Antwort kommt. Außerdem: Wenn Sie vor der Tour irgendwo Angaben über Route und Ziel hinterlassen haben, wird man Sie rasch finden - Keine Panik bei einem Unfall !
Tipp 9 :  Bleiben Sie grundsaetzlich auf dem Weg.
Tipp 10 :  In jedem noch so kleinen Rucksack ist Platz f'uer die Notfall- ausruestung, die einfach immer dabei ist ...
Regenschutzbekleidung, Biwaksack (am Besten für 2 Personen, wärmt besser), Schutz vor Auskühlung durch warme/windschützende Kleidung, Reservewäsche, (LED-) Taschenlampe, Ersatzbatterien, "Alpine Erste-Hilfe-Box".
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Bergsteigen
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Ausruestung
universelle Ausrüstungsliste für mehrtägige Bergtouren
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   Bekleidung :
- Tourenhosen, lang und kurz (oder Ziphosen), dünne lange Hose (auf der Hütte & zum Schlafen),
- Unterwäsche (Micro-Faser), Socken bzw. Wollstrümpfe, T-Shirts (heiße Tage & zum Schlafen),
- Hüttenschlafsack (kann auch auf jeder Hütte gekauft werden / kein Verleih!),
- Pullover bzw. Fleece (2 dünne sind besser als 1 dicker),
- Hochtourenanorak / Daunenjacke, Regenponcho (über den Rucksack), Regenhose,
- gute feste Bergschuhe, Turnschuhe (für die Hütte),
- Mütze, Schal, Halstuch, Stirnband (nach Wahl, gegen Sonne & Regen).
   Rucksack :
- 40-50 Liter Rucksack (bei schweren Touren auch 50-65 Liter),
- Teleskopstöcke (möglichst gefedert) für Wanderungen & Auf-/Abstiege der Kletterrouten & -steige,
- Sonnenbrille, Sonnenschutz (auch Lippenschutz), Taschenlampe (LED-Stirnlampe), Ersatz-Batterien,
- Apotheke, Rettungsdecke (60 Gramm), Ersatzschuhbänder, Plastiktüten (Bekleidung & Ausweise),
- Waschzeug (kl. Tasche, alles klein, Proben), Handtuch (Microfaser),
- Ausweise (Personal-, DAV), Geld (€ bzw. Landeswährung, Kreditkarte auf Hütten zwecklos),
- Landkarte (Topo), Führer (evtl. Kompaß, Höhenmesser), Handy (für evtl. Notruf), Trillerpfeife (Notsignal),
- Biwaksack (bei schweren Wanderungen, für 2 Personen),
- Papier & Stift, Fotoapparat (mit Zubehör, optional) am Besten als Tasche am Rucksack.
   Verpflegung :
- Traubenzucker, Basica (optional),
- Fruchtschnitten, Trockenfrüchte, Studentenfutter (nach Wahl), Schokolade (schmilzt im Sommer!),
- Trinkflasche(n) 1 Liter Aluminium, druckfest, KEIN Glas,
   (insgesamt 2-4 Liter je nach Tour wenn keine Hütte/Alm auf dem Weg liegt),
- Teebeutel,
- Käse, Dosenwurst, Salami (wem das normale Hütten-Frühstück zu karg ist).
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   Klettersteig / Kletter-Touren :
- - - - - - >         kombinierter Sitz- und Brust-Gurt, Steinschlag-Helm, sowie:
- Klettersteig:  Klettersteig-Set mit Klettersteigbremse & 2 selbstsichernden Klettersteigkarabinern,
- Klettersteig:  kurze 1m-Bandschlinge mit drittem Karabiner (nur in schweren / sehr schweren Klettersteigen),
- Klettern:       mind. 2 HMS-Karabiner (zur Selbstsicherung & Halbmastwurf-Sicherung), 1* 2m Bandschlinge,
- Klettern:       Kletterseil 50-60m (oder zwei Halbseile), Abseilachter, Zwischensicherungen, Klemmkeile usw.,
- Eistouren:     Steigeisen mit Bindung, steigeisenfestes Schuhwerk, Pickel, Seil.